Das Konzept von Shell sieht einen Mix aus herkömmlich gefördertem Gas und Biomethan vor, um CO2-neutralen Kraftstoff anzubieten. Dazu mische der Gaskonzern dem fossilen Methan Biomethan bei, das aus Gülle, landwirtschaftlichen oder kommunalen Abfällen gewonnen wird. Biomethan hat, je nach Ausgangsmaterial, einen negativen CO2-Ausstoß. Dieser gleicht die deutlich höheren CO2-Emissionen des fossilen Methans rechnerisch aus und ermöglicht es CO2-neutrales LNG anzubieten. Die Schwerlastbranche könne so bis Mitte der 2020er Jahre bis zu einer Mio. Tonnen CO2 einsparen, sofern das verwendete Biomethan vornehmlich aus Gülle hergestellt wird. "Die LNG-Technologie ist bereits ausgereift, verfügbar und mit der richtigen Unterstützung konkurrenzfähig", begründete Fabian Ziegler, der neue Deutschland Chef des Mineralölkonzerns die Initiative.
Für das erweiterte Tankstellennetz sieht Shell zudem eine neue Gasverflüssigungsanlage vor. Mögliche Standorte für die Anlage prüfe das Unternehmen zurzeit, hieß es weiter. Ziel sei es darüber hinaus, die eigene LNG-Kraftstoffversorgungskette zu dekarbonisieren. Dazu arbeitet Shell daran, seine Tankwagenflotte auf LNG umzustellen. Die nächsten LNG-Tankstellen sollen vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen in den kommenden Monaten in Recklinghausen, Hermsdorf, Kirchheim/Teck, Weinsberg und im Raum Köln gebaut werden. Führende LKW-Hersteller wie Iveco, Scania und Volvo begrüßten die Pläne von Shell.
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