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Seat tankt erneuerbar mit Bio-CNG aus Abfällen

Der spanische Automobilhersteller Seat beteiligt sich an dem kürzlich von der Europäischen Kommission genehmigten Projekt Life Landfill Biofuel.

Ziel des Projektes ist es, Kraftstoff aus kommunalen Abfalldeponien zu gewinnen. Dazu sollen Methoden entwickelt werden, um das Biomethan effizienter aus diesen zahlreich vorhandenen Quellen zu gewinnen. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und verfügt über ein Budget von 4,3 Mio. Euro, welches zu 55% von der Europäischen Kommission finanziert wird. Neben den Projekten zur Umwandlung von Abwasser in Biokraftstoff und zur Umwandlung von ausgewählten Abfällen und tierische Gülle zu Biomethan (Life Metamorphosis) geht das neue Projekt Life Landfill Biofuel einen Schritt weiter und bezieht den Rohstoff direkt aus der Deponie, ohne vorherige Abfalltrennung.

Damit möchte Seat eine CO2-schonende Kreislaufwirtschaft in Gang setzen, deren Produkt Bio-CNG sich problemlos mit dem Verbrennungsmotor verträgt. Derzeit sind vier Seat Fahrzeuge mit Biomethan im Dauertest. Nach einer Laufleistung von mindestens 30.000 Kilometern soll dessen Auswirkung auf die Motoren untersucht werden. Ingenieur Shepherd zu den Möglichkeiten von Bio-CNG: „Dieses erneuerbare Biomethan kann die Antwort auf einige drängende Probleme sein, die sich uns heute stellen. Zum Beispiel können wir damit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten sowie Abfall und Treibhausgase reduzieren, da bei der Produktion und Verwendung von Biogas 80 Prozent weniger CO2 ausgestoßen wird als bei der Verbrennung von Benzin.“

Der TGI Motor wählt automatisch den Erdgasbetrieb, schaltet auf Benzin nur um, falls nötig. Also ähnlich den Hybridfahrzeugen, jedoch mit dem großen Unterschied, dass als Antrieb nur ein Motor, der Verbrennungsmotor, verbaut werden muss und zudem sichergestellt ist, dass das Fahrzeug umweltfreundlich unterwegs ist, es sei denn, das Erdgas ist alle. Weil die Tankmöglichkeiten für Erdgas zulegen, kommt man hierzulande mit einem Erdgasfahrzeug weitestgehend ohne Benzin aus, kann wie ein Elektromobil überall hinfahren, muss keine City Maut bezahlen und kommt steuerlich günstiger weg.

Die Zahlen pro Erdgasautos sprechen für sich: Der Einsatz von hundert Prozent Biogas im Verkehrssektor könnte die gesamten Treibhausgas-Emissionen eines Fahrzeugs um bis zu 97 Prozent gesenkt werden. Dabei ist auch Bio-CNG deutlich günstiger als Benzin oder Diesel. Zudem liefert ein Kilo des komprimierten Gases 1,5 mal so viel Energie wie ein Liter Super Benzin. Einziger Nachteil sind die nach wie vor großen Tanks, was in aller Regel zu Lasten der Kofferraumgröße geht.

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