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Shell plant Gas-Verflüssiger im Rheinland

Um Shell LNG-Tankstellen in Deutschland und deren Kunden künftig mit CO2-neutralem Krafstoff zu versorgen, setzt Shell auf Biomethan.

Die geplante Verflüssigungsanlage soll eine Jahreskapazität von rund 100.000 Tonnen haben. Shell will dazu beitragen, dass der Schwerlastverkehr in Deutschland mittelfristig in einem ersten Schritt bis zu 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr weniger ausstößt.

Das Werk der Raffinerie in Köln/Godorf wurde als bevorzugter Standort für dieses Projekt ausgewählt. Bis 2022/23 soll hier eine Anlage entstehen, in der Gas auf minus 162 Grad gekühlt und dadurch flüssig wird. Das Gas kommt über das bestehende Erdgasnetz, in das auch von Shell beschafftes Biomethan eingespeist wird. Das verflüssigte Gas wird per Tankwagen von der Anlage an die Tankstellen gebracht.

„Wir sind stolz, dieses Projekt für das Rheinland gewonnen zu haben. Mit der vorhandenen Infrastruktur in der Raffinerie und hier in der Region sowie mit dem Know-how unserer Mitarbeiter bieten wir die richtigen Voraussetzungen, um aktiv die Energiewende zu gestalten und uns als wandlungsfähiger Energie- und Chemiestandort zu profilieren. Und natürlich ist so ein großes und richtungsweisendes Projekt auch ein klares Bekenntnis zum Standort und zur Energiewende – erst recht in Zeiten der Pandemie“, freut sich Raffineriedirektor Dr. Marco Richrath.

Die geplante Anlage umfasst neben der eigentlichen Verflüssigung noch eine Gasreinigung und -trocknung, drei Tanks zur Lagerung und zwei Abfüllstationen für Tankwagen. Die Anlage wird nach dem neusten Stand der Technik entwickelt. Shell plant, im zweiten Halbjahr 2020 die Antragsunterlagen einzureichen und im Frühjahr 2021 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.

Das Unternehmen will Biomethan nutzen, um seinen Kunden flächendeckend einen erschwinglichen, CO2-neutralen Kraftstoff für den Schwerlastverkehr anzubieten. Das Konzept umfasst die gesamte inländische Wertschöpfungskette für den schweren Straßenverkehr – also neben der Verflüssigungsanlage in Köln-Godorf auch die Beschaffung von Biomethan vornehmlich aus Gülle sowie die Verteilung von CO2-neutralem LNG über die Tankstellen von Shell. Dabei verfolgt Shell den Plan, das deutsche Shell LNG-Tankstellennetz bis 2023 auf bundesweit bis zu 40 Stationen auszubauen. Auch die Tankwagenflotte will das Unternehmen sukzessive auf LNG umstellen.

Shell Deutschland-Chef Dr. Fabian Ziegler erklärt: „Dieser Schritt zeigt, dass wir es ernst meinen. Wir wollen dazu beitragen, das Pariser Klimaschutz-Abkommen und unsere globale Ambition zu unterstützen, spätestens 2050 ein Energiegeschäft mit Netto-Null Emissionen zu betreiben. Das beinhaltet, den Netto-CO2-Ausstoß der von Shell verkauften Energieprodukte bis 2035 um rund 30 % und bis 2050 um rund 65 % zu senken. Die LNG-Technologie ist ausgereift, verfügbar und mit der richtigen Unterstützung konkurrenzfähig. Dies ist ein wichtiger Schritt, den wir jetzt machen können und wollen. Und wir freuen uns, wenn andere öffentliche und private Organisationen mit uns in den unterschiedlichen Bereichen der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten wollen, um Bio-LNG weiter auszubauen, wenn die Kundennachfrage es zulässt.“

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Teaserbildquelle: shutterstock.com/Milos Muller