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NawaRo mit guter Ökobilanz

Die durchwachsende Silphie gilt als potentielle Energiepflanze für die Biogas- und Biomethanproduktion. Der Anbau ist derzeit noch experimentell, um ökologische Alternativen zu Energiemais zu schaffen.

Vorteile gegenüber Mais sind, dass die gelben Blüten der drei Meter hohen Pflanzen aus Nordamerika Bienen und andere Insekten anlocken. Auch Imker begrüßen den Anbau der Silphie, da sie zwischen Juni und September blüht. Genau in dieser Zeit sind andere Pflanzen in heißen, trockenen Sommern schon verblüht und die Nahrungssuche für Bienen kann sich schwierig gestalten.

Als Besonderheit bilden die Blätter der Silphie an den Stängeln kleine Becher, in denen sich Wasser sammeln kann. Dadurch bezieht sie die Feuchtigkeit nicht nur aus dem Boden und kann auf trockenen Standorten gedeihen. Zusätzlich baut die zwei Meter tief wurzelnde Pflanze pro Hektar und Jahr zwischen fünf und acht Tonnen Humus auf. Der aufgelockerte Boden kann dadurch mehr Wasser aufnehmen und Wetterextreme besser überstehen. Da es sich um eine mehrjährige Pflanze handelt, die als Dauerkultur angelegt werden kann, ergeben sich auch Vorteile im Hinblick auf die Bewirtschaftung der Felder. Neusaaten und Dieselbedarf können so eingespart und die Umwelt entlastet werden.

Während der Ertrag bei vorherigen Tests mit Wildpflanzen nicht an den Energiegehalt von Mais und Getreide herankam, liefert die Silphie ebenso viel Biomasse wie Mais. Die Kosten des teureren Silphie-Saatguts können hierbei durch den geringeren Bedarf an Dünger und keinen Bedarf an Pflanzenschutzmittel ausgeglichen werden. Dadurch können sich manche Landwirte die Silphie als Energiepflanze der Zukunft vorstellen.

Die Silphie und Wildpflanzen generell können jedoch auch als Ergänzung zu Energiemais gesehen oder im Wechsel mit diesem angepflanzt werden. Zukünftige Forschungen werden daher zeigen, inwieweit diese Art von NawaRo Einsatz in Biomethananlagen findet.

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